Am Freitag, dem 30.10.2020 ist unser sehr geschätzter Fritz Stadlbauer für immer von uns gegangen.

Fritz Stadlbauer wurde am 5.2.1927 geboren. Er war von Kindesbeinen an mit der Jagd verbunden und legte im Jahre 1943 die erste Jägerprüfung ab. Im Jahre 1948 folgte die Aufsichtsjägerprüfung. Ab dieser Zeit war Fritz 66 Jahre - bis zum Ende seiner jagdlichen Tätigkeit - im Revier Fürst in Kindberg tätig. In dieser Zeit war er bei 320 Rehböcken Pirschführer und hat selbst in seinen Jagdjahren 149 Rehböcke erlegt. Besonders stolz war Fritz, dass bei allen Abschüssen kein Fehlabschuss (roter Punkt) dabei war.

 

Ab dem Jahre 1955, unter dem damaligen Bezirksjägermeister Herrn Anton Fürst sen. hat er begonnen, die Wildstands- und Abschuss-Statistiken in unserem Jagdbezirk Mürzzuschlag zu führen. Fritz war auch maßgeblich bei der Erarbeitung des Abschussmodelles nach „Drittel-Parität“ beteiligt. Dieses Modell ist heute noch in den steirischen Abschussrichtlinien verankert. Die Abschussaufteilungstabellen von Reh-, Gams- und Rotwild der gesamten Steiermark wurde auch von Fritz erstellt. Fritz war immer bereit sein enormes jagdliches Wissen weiterzugeben, so war er 25 Jahre lang als Lehrprinz im Jagdkurs Kindberg tätig. In dieser Zeit bereitete er ca. 500 Kursteilnehmer in „Waffenkunde, Abschussplanung und Revierführung“ für die Jägerprüfung vor.

Fritz Stadlbauer war 71 Jahre Mitglied beim „Steirischen Jagdschutzverein“ und hat im Laufe dieser Zeit auch einige Auszeichnungen bekommen. So wurde er 1986 mit dem Verdienstabzeichen in Bronze, 1995 mit Silber und 2007 mit Gold ausgezeichnet. Für seine langjährige Mitgliedschaft wurde Fritz immer wieder geehrt. Die Landesjägerschaft hat unseren Fritz Stadlbauer, für besondere Verdienste um die steirische Jagd, mit dem goldenen Verdienstabzeichen ausgezeichnet.

 

Er war immer Ansprechpartner für seine Jagdkollegen, wenn es um Statistiken oder jagdliche Fragen ging. So war es nicht verwunderlich, dass er noch zehn Tage vor seinem Ableben einen Bericht „Einblick in die Rehwildstatistik“ für unser „Jagablattl“ geschrieben hat.

 

Lieber Fritz, als Deine Jagdkollegen und Funktionäre des „Steirischen Jagdschutzvereines“ Zweigverein Kindberg möchten wir uns bedanken. Danke, dass wir Dich kennenlernen durften und „Danke“, dass du uns Dein umfangreiches jagdliches Wissen weitergegeben hast. Persönlich möchte ich mich bedanken, dass wir immer in Verbindung waren und ich bei unseren Fachgesprächen über die Jagd und die Jagdstatistik sehr viel lernen durfte. Diese Gespräche werden mir fehlen.

 

Lieber Fritz, ein letztes Weidmannsheil und Weidmannsdank

Karl Mixner